Stirn

Stirn
Stirn [ʃtɪrn], die; -, -en:
Teil des Gesichtes, [sich vorwölbender] Teil des Vorderkopfes über den Augen und zwischen den Schläfen:
er wischte sich den Schweiß von der Stirn.

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Stịrn 〈f. 20
1. oberer Teil des Gesichts zwischen Augen u. Haar
2. Stirnseite, Vorderseite, Front (von Gebäuden)
● jmdm. die \Stirn bieten trotzen, offen Widerstand leisten; er hat die \Stirn zu behaupten, dass ... 〈fig.〉 er wagt es zu behaupten, dass ...; die \Stirn runzeln (als Zeichen des Nachdenkens od. Unmuts); sich die \Stirn trocknen, kühlen; seine \Stirn umwölkte sich sein Gesicht nahm einen finsteren Ausdruck an ● eine fliehende, gewölbte, glatte, hohe, niedrige, runzlige, steile \Stirn ● da kann man sich nur an die \Stirn greifen! das ist ja ganz unglaublich, völlig unverständlich; es steht ihm auf der \Stirn geschrieben 〈fig.〉 man sieht es ihm an; jmdm. od. sich das Haar aus der \Stirn streichen; niemand ahnte, was hinter seiner \Stirn vorging 〈poet.〉 was er dachte; eine Locke fiel ihm in die \Stirn; sich den Schweiß von der \Stirn wischen; er schlug sich vor die \Stirn (weil er etwas vergessen hatte) [<mhd. stirn(e) <ahd. stirna <germ. *sternja; zu grch. sternon „Brust“ + lat. sternere „hinbreiten“ <idg. *ster- „ausbreiten“, also urspr. „ausgebreitete Fläche“]

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Stịrn , die; -, -en [mhd. stirn(e), ahd. stirna, eigtl. = ausgebreitete Fläche, zu Strahl]:
1. (beim Menschen u. bei bestimmten Wirbeltieren) obere Gesichtspartie; [sich vorwölbender] Teil des Vorderkopfes über den Augen u. zwischen den Schläfen:
eine hohe, niedrige, flache, breite, gewölbte, fliehende, glatte, zerfurchte S.;
ihre S. verfinsterte sich, umwölkte sich;
die S. runzeln, in Falten ziehen, legen;
sich die S. wischen, trocknen, kühlen;
sich an die S. greifen, tippen;
die Schweißtropfen, Schweißperlen standen ihm auf der S.;
über jmdn., etw. die S. runzeln (etw. an jmdm. missbilligen, es [moralisch] beanstanden);
man konnte ihm ansehen, was hinter seiner S. vorging (was er dachte);
sich das Haar aus der, in die S. kämmen;
jmdm., einer Sache die S. bieten (jmdm., einer Sache furchtlos entgegentreten);
die S. haben, etw. zu tun (die Unverschämtheit, Dreistigkeit besitzen, etw. zu tun; verkürzt aus älter »eine eherne Stirn haben« [= unbeugsam sein], nach Jes. 48, 4);
sich <Dativ> an die S. fassen/greifen (ugs.; Kopf 1);
jmdm. an der/auf der S. geschrieben stehen (deutlich an jmds. Gesicht abzulesen, jmdm. sogleich anzumerken sein);
jmdm. etw. an der S. ablesen (an seinem Gesicht merken, was in ihm vorgeht, was er denkt);
mit eiserner S. (1. unerschütterlich: mit eiserner S. standhalten; nach Jes. 48, 4. 2. dreist, unverschämt: mit eiserner S. leugnen).
2. (Geol.) unterster Rand einer Gletscherzunge.

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Stirn,
 
Frọns, bei Wirbeltieren (einschließlich des Menschen) die über den Augenhöhlen und der Nase gelegene, von zwei Schädelknochen (Frontalia) beziehungsweise dem Stirnbein geformte Region des Kopfes.
 

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Stịrn, die; -, -en, (geh.:) Stirne, die; -, -n [mhd. stirn(e), ahd. stirna, eigtl. = ausgebreitete Fläche, zu ↑Strahl]: 1. (beim Menschen u. bei bestimmten Wirbeltieren) obere Gesichtspartie; [sich vorwölbender] Teil des Vorderkopfes über den Augen u. zwischen den Schläfen: eine hohe, niedrige, flache, breite, gewölbte, fliehende, glatte, zerfurchte S.; seine S. war heiß; Die Stirne war glatt in ihrer unteren Hälfte (Th. Mann, Joseph 65); ihre S. verfinsterte sich, umwölkte sich; die S. runzeln, in Falten ziehen, legen; sich die S. wischen, trocknen; Sie ... kühlt meine Stirn mit Wasser (Imog, Wurliblume 230); er hat eine hohe S. (verhüll. scherzh.; eine Glatze); über jmdn., etw. die S. runzeln (etw. an jmdm. missbilligen, es [moralisch] beanstanden); sich an die S. greifen, tippen; die Schweißtropfen, Schweißperlen standen ihm auf der S.; sich das Haar aus der, in die S. kämmen; Rowohlt schob die Brille auf die S. (Salomon, Boche 10); man konnte ihm ansehen, was hinter seiner S. vorging (was er dachte); er hatte den Hut in die S. gezogen, gedrückt; das Haar fällt ihr in die S.; etw. mit gefurchter, sorgenvoller S. lesen; Der Richter hat eine Narbe quer über die Stirn (Schwaiger, Wie kommt 160); sich den Schweiß von der S. wischen; der Schweiß lief ihm [in Bächen], rann ihm von der S.; sich mit der [flachen] Hand vor die S. schlagen (als Ausdruck dafür, dass man etw. falsch gemacht, nicht bedacht hat); *jmdm., einer Sache die S. bieten (jmdm., einer Sache furchtlos entgegentreten): An die 800 Männer hatten dem Bürgermeister ... die Stirn geboten, als er die Sozialistenversammlung verbot (Kühn, Zeit 163); die S. haben, etw. zu tun (die Unverschämtheit, Dreistigkeit besitzen, etw. zu tun; verkürzt aus älter „eine eherne Stirn haben“ [= unbeugsam sein], nach Jes. 48,4): Bei Klassenarbeiten hatte der wirklich die Stirn, im Wasserkasten auf dem Lokus nachzusehen (Eppendorfer, Gesichtslandschaften 103); Sibylle hatte die Stirne, ausgerechnet in jener Woche zu einer Freundin ... auf Besuch zu gehen (Frisch, Stiller, 270); sich <Dativ> an die Stirn fassen/greifen (ugs.; ↑Kopf 1); jmdm. an der/auf der S. geschrieben stehen (deutlich an jmds. Gesicht abzulesen, jmdm. sogleich anzumerken sein); jmdm. etw. an der S. ablesen (an seinem Gesicht merken, was in ihm vorgeht, was er denkt); mit eiserner S. (1. unerschütterlich: mit eiserner S. standhalten; nach Jes. 48, 4. 2. dreist, unverschämt: mit eiserner S. leugnen). 2. (Geol.) unterster Rand einer Gletscherzunge.

Universal-Lexikon. 2012.

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